Migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit in der Lehrer*innenbildung – welche Perspektiven eröffnen die Erstsprachen innerhalb der Sprach(en)didaktik?

Autori

  • Irène Zingg Pädagogische Hochschule Bern

DOI:

https://doi.org/10.33683/dida.22.05.88

Parole chiave:

Mehrsprachendidaktik, Herkunftssprachlicher Unterricht (HSU), Fachdidaktik der (Fremd-) Sprachen, Lehrer*innenbildung, Schweiz

Abstract

Die wissenschaftlichen Fachdidaktiken verhandeln heute vermehrt Kontexte einer postmigrantischen und transnationalisierten Gesellschaft. Mit dem Zugang der migrationsgesellschaftlichen Mehrsprachigkeit in der Lehrer*innenbildung sind inter- und transdiziplinäre Öffnungen der Sprachendidaktik notwendig geworden. Der Bilanzierung dieser Entwicklung auf der Basis des seit 2018 laufenden Projektes Mehr Sprache(n) für alle des Bundesamts für Kultur (BAK) widmet sich der vorliegende Beitrag. Noch hat die Erstsprachförderung – im spezifischen der sogenannte Herkunftssprachliche Unterricht (HSU) – im Schweizer Bildungssystem keinen festen Platz. Erstsprachförderung fristet als Parallelsystem in der unterrichtsfreien Zeit und auf freiwilliger Basis ein Dasein jenseits von Relevanz. Mit der projektrelevanten Kooperation zwischen ausländischen und hiesigen Lehrpersonen wurde ein innovatives didaktisches Modell entworfen, um den Zielsetzungen einer Sprach(en)didaktik näher zu kommen und die Herausforderungen migrationsgesellschaftlicher Mehrsprachigkeit anzunehmen. Die beiden Akteursgruppen konzipierten mit einem forschend-entdeckenden Ansatz des Lehrens und Lernens neue Unterrichtsprojekte. Der modellhaft durchgeführte Regelunterricht zeigt Wege in der Fachdidaktik der (Fremd-)Sprachen, die den Stereotypisierungen auf dem Sprachenmarkt entgegenwirken (Zingg 2020). Denn eine postmigrantische Gesellschaft sollte die vorhandene Mehrsprachigkeit vermehrt als Ressource anerkennen und diese Vielfalt in einem positiven Licht repräsentieren. Die Fachdidaktiken – in diesem Fall die Didaktik der Fremdsprachen – sind für solche Veränderungen und Umverteilungen eine wichtige Schnittstelle. Die heutige Ausgangslage in der Schweiz erfordert es, Perspektiven für die Erweiterung der bestehenden (Fremd-)Sprachdidaktiken zu skizzieren. Das vorliegende Paper diskutiert Chancen und Grenzen der im Schulalltag immer wichtiger werdenden Mehrsprachigkeit und wagt einen kritischen Blick auf gewachsene (Macht-)Strukturen in den Fachdidaktiken.

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Pubblicato

2022-11-01

Come citare

Zingg, I. (2022). Migrationsgesellschaftliche Mehrsprachigkeit in der Lehrer*innenbildung – welche Perspektiven eröffnen die Erstsprachen innerhalb der Sprach(en)didaktik? . Atti Del 5° Convegno Sulle Didattiche Disciplinari, 547–551. https://doi.org/10.33683/dida.22.05.88

Fascicolo

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