Von Wissen, Wollen und Handeln – Welche Rolle kann Gesundheitswissen für die Bildung von Handlungsintentionen spielen?

Autori

  • Julia Arnold Pädagogische Hochschule, Fachhochschule Nordwestschweiz
  • Lea Kahl Institut für Bildungswissenschaften, Universität Basel

DOI:

https://doi.org/10.33683/dida.22.05.41

Parole chiave:

Gesundheitskompetenz, Wissen, Intention, Biologie, Reflektiertheit

Abstract

Zur Prävention nicht-übertragbarer Krankheiten (z.B. Diabetes Typ 2), die durch ungünstige Verhaltensweisen entstehen können, wird dem Wissen bzw. der Bildung eine wichtige Rolle zugeschrieben. International existieren unterschiedliche Modelle zur Erklärung von Gesundheitsverhalten. Sie fassen eine Vielzahl verschiedener motivationaler Faktoren zusammen, aber formulieren nur in Ausnahmen einen sinnvollen Zusammenhang dieser Faktoren zu naturwissenschaftlichem Wissen. Zudem können Studien häufig keinen direkten Zusammenhang zwischen Wissen und Handlung herstellen. Um diese Modelle für den Biologieunterricht nutzbar zu machen und dabei verstehens- bzw. wissensbasierte Entscheidungsfindung zu fördern statt Handlungsroutinen zu trainieren, wurde ein Modell vorgeschlagen, welches das naturwissenschaftliche bzw. biologische Wissen systematisch in Zusammenhang zu bekannten motivationalen Faktoren und der Verhaltensintention stellt. Dabei werden drei Wissensarten unterschieden: 1) Gesundheits-Systemwissen, 2) Handlungsbezogenes Gesundheitswissen und 3) Effektivitätswissen. In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, inwiefern die drei Wissensarten und die motivatonalen Faktoren in gesundheitsbezogenen Entscheidungen bzgl. Diabetes Typ 2-Prävention die Handlungsintention erklären? Um diese Frage zu beantworten, wurde eine lineare Regression mit den drei Wissensarten sowie motivationalen Faktoren als Prädiktoren für die Handlungsintention berechnet. Durch das Regressionsmodell konnten 37% der Varianzen in der Handlungsintention aufgeklärt werden. Es zeigt sich, dass keine der drei Wissensarten einen signifikanten Anteil der Varianz aufklärt. Dieses Ergebnis entspricht den Ergebnissen vieler anderer Studien zum Gesundheitsverhalten. In der Diskussion der Ergebnisse wird vorgeschlagen, den Zusammenhang von Wissen und Entscheidung bzw. in Frage stehender Handlung differenzierter zu betrachten und künftig stärker auch die Förderung der Reflektiertheit von Entscheidungen unabhängig von der eigentlichen Entscheidung zu fokussieren.

##submission.downloads##

Pubblicato

2022-11-01

Come citare

Arnold, J., & Kahl, L. (2022). Von Wissen, Wollen und Handeln – Welche Rolle kann Gesundheitswissen für die Bildung von Handlungsintentionen spielen?. Atti Del 5° Convegno Sulle Didattiche Disciplinari, 203–210. https://doi.org/10.33683/dida.22.05.41

Fascicolo

Sezione

Contributi singoli