CLIL works for everyone! Heterogenitätsfreundliche bilinguale Module in der Fächerfusion Englisch und Bildnerisches Gestalten für die Primarstufe

Abstract

CLIL (Content and Language Integrated Learning) wird als effektiv eingestuft, weil dieser
Unterrichtsansatz sowohl den Aufbau von Sachwissen als auch von fremdsprachlichen
Kompetenzen fördert. Die hier vorgestellte Good Practice-Studie zeigt exemplarisch und
empirisch begründet auf, wie unterschiedliche Lernende der Primarstufe die bereitgestellten
CLIL-Lernaufgaben für die Fächerfusion Englisch und Bildnerisches Gestalten
nutzten. Basierend auf dem Ansatz der lesson study wurden jeweils drei heterogene
Schüler:innen pro Klasse als case pupils ausgewählt, um die Gruppe der starken, durchschnittlichen
und schwachen Englischlernenden zu vertreten. Die auf theoriebasierten
Qualitätskriterien entwickelten und von verschiedenen Expert:innen sowie Lehrpersonen
evaluierten Lernaufgaben bildeten das Fundament der beiden CLIL-Module, die im Verlaufe
eines Schuljahres während jeweils drei Doppelstunden in acht Primarklassen umgesetzt
wurden. Das aufgabenorientierte Lernen der drei case pupils wurde videografiert
und sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgewertet. Ergänzend wurden schriftliche
und mündliche Befragungen mit den beteiligten acht Lehrpersonen und 150 Lernenden
durchgeführt. Die Ergebnisse brachten hervor, dass alle case pupils die Lernziele beider
Fächer erreichten und die CLIL-Aufgaben für fremdsprachliche Interaktionen rege nutzten.
Obwohl die lernschwachen Schüler:innen mit mehr Herausforderungen konfrontiert
waren, konnten alle dem Unterricht folgen und sich einbringen.
Der vorliegende Beitrag hat einerseits zum Ziel, interessante Ergebenisse im Zusammenhang
mit der Umsetzung von heterogenitätsfreundlichem CLIL-Unterricht aufzuzeigen;
anderseits illustriert er, wie schülerorientierte Fremdsprachenforschung gelingen kann.